Santosh Renato Augstburger
Jahrgang 1975.
Dipl. Coach & Ergotherapeut
Dipl. Meditationslehrer
Leiter Meditationsschule MystikSchweiz.ch
Im Zentrum meiner Arbeit steht die ehrliche Suche nach individueller Wahrheit, innerer Freiheit und authentischem Kontakt.
Ich begleite seit mehr als 25 Jahren Menschen, auf ihrem Weg zu sich selbst. Zuerst als Ergotherapeut und seit 2011 in meiner Berufung als Coach und WegBegleiter.
Ausbildungen:
- Ergotherapie:
Schule für Ergotherapie Biel - Meditation:
Meditation Schweiz – Margrit Meier, Erika Radermacher - Essenzarbeit:
Vasumati Hancock, Samarona Buunk - Feuerlaufen:
Sundoor Peggy Dylan – Margrit Meier, Erika Radermacher - Reiki:
Energytrail Mikao Usui – Erika Radermacher, Yvonne Baumann
Weiterbildungen:
- Körperpsychotherapie auf der Basis von Bioenergetik nach Wilhelm Reich:
Bioenergetik & Prozessbegleitung Living Energy – Jelle Bode - Systemische Aufstellungsarbeit nach Bert Hellinger:
Meditation Schweiz – Margrit Meier - Paartherapie & Paardynamik:
Wisdom of Love & Ko-Abhängigkeit – Vasumati Hancock
Enlightened Sex – David Deida - Tantra:
Skydancing Tantra – Margot Anand
Tantra & Schamanismus Esprit Tantra – Marie-Jésus Amrita Sandoval
Sexological Bodywork nach Joseph Kramer Living Energy – Jelle Bode - Klangheilung:
Soundhealing – Tom Kenyon - De-Hypnotherapie:
Clarity Process – Jeru Kabbal
Hypnotherapie nach Milton Erickson – Tom Kenyon - Voicedialogue nach Hal & Sidra Stone:
Meditation Schweiz – Friedemann Wieland, Vasumati Hancock - Männerarbeit:
The Way of the Superior Man – David Deida
Im Kreis der Männer – Osho UTA – Ramateertha Doetsch - Huna Schamanismus (Hawaii) nach Serge Kahili King:
Meditation Schweiz – Erika Radermacher, Margrit Meier
Hawaiian Flying nach Kahu Abraham Kawai’i – Deborah Fenn - Tummo – Inner Fire:
Lu Jong & Tsa Lung – Tulku Lama Lobsang
Tummo – Lama Thubten Yeshe
Wim Hof Methode – Ice-man Training (10 Wochen Kurs) - Autogenes Training nach J.J.H.Schultz:
Meditation Schweiz – Dr.Phil Georg Klaus - Progressive Muskelentspannung PME/ PMR nach E.Jacobson:
Meditation Schweiz – Dr.Phil Georg Klaus - Verlorener Zwilling:
Verlorener Zwilling im Mutterleib – Barbara Schlochow
Nach Hause kommen – Barbara Schlochow - MBSR nach Jon Kabat Zinn:
Meditation Schweiz – Dr.Phil Georg Klaus
Wichtige Stationen in meinem Leben:
In meinem neunten Lebensjahr kam ich über den Kampfsport Judo ein erstes Mal mit Meditation in Berührung. Mit 13 Jahren erlernte ich dann erste Meditationstechniken (ZaZen), und nach unzähligen Stunden Selbsterfahrung wächst in mir eine immer umfassenderes Bild des Menschen und der Schöpfung.
Mich fasziniert das Entdecken und Erforschen von Methoden, die helfen emotionale Wunden zu heilen und alte Konditionierungen zu transformieren. Das stärkt unser wahres Selbst. Und so können wir unseren Seelenplan immer besser verwirklichen.
Meine erster paramedizinischer Beruf als Ergotherapeut, wo es bereits um Selbstwirksamkeit im Alltag ging, bietet mir auch heute noch eine wertvolles schulmedizinisches Fundament.
11 Jahre Tätigkeit in den Bereichen:
– Pädiatrie: Heilpädagogische Tagesschule Lyss – Leitung Ergotherapie
– Psychiatrie: Centre Thérapeutique – Interdisziplinäre Praxis in Biel – Leitung deutschsprachige Abteilung Ergotherapie
– Physiatrie: SKS-Rehab AG & Hock’n Roll – Fachberater Mobilität & Rollstuhlexperte – Leitung Westschweiz
Eine Nahtoderfahrung im Jahr 2008, die sich als mystisches Einheitserlebnis bezeichnen lässt, ist die wohl einschneidendste Erfahrung meines bisherigen Lebens. Diese Zeit dauerte circa zwei Wochen und sie war geprägt von einen überwältigenden Grundempfinden, absolut bedingungslos geliebt und mit allem was existiert auf intimste Weise verbunden zu sein. Das was ich vorher gerne als „mein Leben“ bezeichnete, war mit einem Schlag nicht mehr das Selbe. Vieles was vorher Identität stiftete und von Wichtigkeit war, fiel einfach von mir ab. Darauf folgte eine Zeit der notwendigen Neuorientierung und der Besuch von unzähligen, teils sehr intensiven, Aus- und Weiterbildungen. Nicht zuletzt dank der Unterstützung von fachkundigen LehrerInnen und BegleiterInnen, gelingt mir die vollständige Integration dieser mystischen Erfahrung. Und so wird meine „neue“ Wahrnehmung auf die Menschen, Dinge und die Welt, zum Fundament meiner jetzigen Tätigkeit. Zudem leitet mich dieses Einheitserlebnis auch heute noch, immer kompromissloser meiner inneren Stimme zu lauschen und ihr auch zu folgen.
2011 fühle ich mich bereit, und beginne meine Berufung als WegBegleiter zu leben. Und seit dieser Zeit lebe ich sowohl sehr zurückgezogen, als auch mitten unter vielen Menschen einer Gemeinschaft. Bei meiner eigenen täglichen Praxis experimentiere ich gerne mit lieb gewonnenen und auch neuen Techniken in Meditation, Bioenergetik, Lu Jong, Tantra, Yoga, Tao-Yoga und Tummo.
2013 Eröffnung der eigenen Praxis in Gampelen & später in der Hauptstadt Bern.
Von 2014 bis 2023 tätig bei Meditation Schweiz mit zunehmendem Engagement in der Ausbildung für MeditationslehrerInnen. Zuerst als Lehrer für Meditations-Techniken, dann Seminar-Koordinator und Ko-Leiter an der Seite der Begründerinnen Margrit Meier & Erika Radermacher.
2023 Gründung der Meditationsschule Mystik Schweiz, lückenlose Übernahme der laufenden Lehrgänge und der Ausbildungsleitung.
Parallel Arbeit als Lehrtherapeut für Essenzarbeit und Gastdozent zu den Kernthemen: Meditation, Achtsamkeit & Beziehungsgestaltung.
In meiner Freizeit und zum Ausgleich bin ich passionierter Volleyballer & Wassersportler (Wingfoilen, Pumpfoilen, Wellenreiten, Apnoe- & Flaschentauchen). I love to grow with lifes flow ;-)
Ich bin erfüllt von Zufriedenheit und Dankbarkeit, dass ich jeden Tag lebendige und authentische Begegnungen mit Menschen teilen darf.
Inspirationen
Seelenbilder:
Fotogalerie:
Texte:
Unsere grösste Angst
Unsere grösste Angst ist nicht, unzulänglich zu sein. Unsere grösste Angst ist, grenzenlos mächtig zu sein.
Unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, ängstigt uns am meisten. Wir fragen uns: Wer bin ich denn, dass ich so brillant sein soll?
Aber wer bist du, es nicht zu sein? Du bist ein Kind Gottes. Es dient der Welt nicht, wenn du dich klein machst. Sich klein zu machen, nur damit sich andere um dich herum nicht unsicher fühlen, hat nichts Erleuchtetes.
Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes, der in uns ist, zu manifestieren. Er ist nicht nur in einigen von uns, er ist in jedem einzelnen.
Und wenn wir unser Licht scheinen lassen, geben wir damit unbewusst anderen die Erlaubnis, es auch zu tun. Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind, befreit unsere Gegenwart automatisch die anderen.
(Marianne Williamson: „A Return to Love: Reflections on the Principles of a Course in Miracles“)
Das Versteck der Weisheit
Vor langer Zeit überlegten die Göttinnen und Götter, dass es sehr schlecht wäre, wenn die Menschen die Weisheit des Universums finden würden, bevor sie tatsächlich reif genug dafür wären. Also entschieden sie, die Weisheit des Universums an einem Ort zu verstecken, an welchem die Menschen sie solange nicht finden würden, bis sie reif genug sein würden.
Einer der Götter schlug vor, die Weisheit auf dem höchsten Berg der Erde zu verstecken. Aber schnell erkannten die Göttinnen und Götter, dass der Mensch bald alle Berge erklimmen würde, und die Weisheit dort nicht sicher genug versteckt wäre. Eine andere Göttin schlug vor, die Weisheit an der tiefsten Stelle im Meer zu verstecken. Aber auch dort sahen sie die Gefahr, dass die Menschen die Weisheit zu früh finden würden.
Dann äußerte die weiseste aller Göttinnen ihren Vorschlag: „Ich weiß, was zu tun ist. Lasst uns die Weisheit des Universums im Menschen selbst verstecken. Er wird dort erst dann danach suchen, wenn er reif genug ist, denn er muss dazu den Weg in sein Inneres gehen.“
Die anderen Göttinnen und Götter waren von diesem Vorschlag begeistert, und so versteckten sie die Weisheit des Universums im Menschen selbst.
(VerfasserIn unbekannt)
Das perfekte Herz
Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und prahlte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine grosse Menschenmenge versammelte sich, und alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler an ihm. Und sie alle gaben ihm Recht: Es war wirklich das schönste Herz, das sie je gesehen hatten.
Plötzlich trat ein alter Mann aus der Menge und sagte: „Nun, dein Herz ist nicht mal annähernd so schön wie meines.“ Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an: Es schlug zwar kräftig, aber es war voller Narben. Es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber die Teile passten nicht richtig ineinander, und so wirkte es ausgefranst und unregelmässig. An einigen Stellen waren sogar tiefe Furchen zu sehen, wo ganze Teile fehlten. Die Leute starrten ihn an: Wie konnte dieser alte Mann behaupten, sein Herz sei schöner, dachten sie.
Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: „Du musst scherzen“, sagte er. „Wie kannst du dein Herz mit meinem vergleichen? Meines ist perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Furchen und Narben.“
„Ja“, sagte der alte Mann, „deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit dir tauschen! Denn jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe, indem ich ein Stück meines Herzens herausnahm und es ihm schenkte. Und oft bekam ich dafür ein Stück zurück, das ich dann in mein Herz einfügte. Aber weil die Stücke nicht genau passten, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die ich mit diesem Menschen teilte. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere etwas zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben bedeutet manchmal auch, ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie doch eine Erinnerung an die Liebe, die ich für diesen Menschen empfinde. Und ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den leeren Platz in meinem Herzen ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?“
Der junge Mann stand still da, und Tränen rannen über seine Wangen. Er griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen, nahm ein Stück heraus, ging auf den alten Mann zu und bot es ihm mit zitternden Händen an. Der alte Mann setzte das Geschenk des jungen Mannes in sein Herz, nahm dafür ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde des jungen Mannes.
Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr so perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des weisen Alten in sich hineinfliessen. Sie umarmten sich und gingen weg, Seite an Seite.
(VerfasserIn unbekannt)
Gibt es ein Leben nach der Geburt?
Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch seiner Mutter.
„Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?“ fragt der eine Zwilling.
„Ja auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden stark für das was draußen kommen wird.“ antwortet der andere Zwilling.
„Ich glaube, das ist Blödsinn!“ sagt der erste. „Es kann kein Leben nach der Geburt geben – wie sollte das denn bitteschön aussehen?“
„So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?“
„So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst du herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur viel zu kurz.“
„Doch, es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders.“
„Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen von ‘nach der Geburt’. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Punktum.“
„Ich gebe ja zu, dass keiner weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und sie wird für uns sorgen.“
„Mutter??? Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?“
„Na hier – überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!“
„Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht.“
„Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt…“
(Henry Nouwen)
Der Sprung in der Schüssel
Es war einmal eine alte chinesische Frau, die zwei grosse Schüsseln hatte, die an den Enden einer Stange hingen, die sie über ihren Schultern trug.
Eine der Schüsseln hatte einen Sprung, während die andere makellos war und stets eine volle Portion Wasser fasste. Am Ende der langen Wanderung vom Fluss zum Haus der alten Frau war die andere Schüssel jedoch immer nur noch halb voll.
Zwei Jahre lang geschah dies täglich: die alte Frau brachte immer nur anderthalb Schüsseln Wasser mit nach Hause. Die Schüssel mit dem Sprung schämte sich wegen ihres Makels und war betrübt, dass sie nur die Hälfte dessen verrichten konnte, wofür sie gemacht worden war.
Nach zwei Jahren, die ihr wie ein endloses Versagen vorkamen, sprach die Schüssel zu der alten Frau: „Ich schäme mich so wegen meines Sprungs, aus welchem auf dem ganzen Weg zu deinem Haus immer Wasser läuft.“
Die alte Frau lächelte. „Ist dir aufgefallen, dass auf deiner Seite des Weges Blumen blühen, aber auf der Seite der anderen Schüssel nicht? Ich habe auf deiner Seite des Pfades Blumensamen gesät, weil ich mir deines Fehlers bewusst war. Nun giesst du sie jeden Tag, wenn wir nach Hause laufen. Zwei Jahre lang konnte ich diese wunderschönen Blumen pflücken und den Tisch damit schmücken. Wenn du nicht genau wärst, wie du bist, würde diese Schönheit nicht existieren und unser Haus beehren.“
Jeder von uns hat seine ganz eigenen Macken und Fehler, aber es sind die Macken und Sprünge, die unser Leben so interessant und lohnenswert machen. Man sollte jede Person einfach so nehmen, wie sie ist, und das Gute in ihr sehen.
Also, an all meine Freunde mit einem Sprung in der Schüssel, habt einen wundervollen Tag und vergesst nicht, den Duft der Blumen auf einer Seite des Pfades zu geniessen.
(VerfasserIn unbekannt)
Der Holzfäller und der Mystiker
Es war einmal ein Holzfäller, der jeden Tag in den Wald ging. Manchmal musste er hungrig bleiben, weil es zu heiss war, manchmal weil es zu kalt war.
In dem Wald lebte ein Mystiker. Er sah, wie der Holzfäller alt und krank wurde, Hunger hatte und tagein, tagaus hart arbeitete.
Er sagte: „Hör mal, warum gehst du nicht ein bisschen weiter?“
Der Holzfäller sagte: „Was hab ich davon, wenn ich ein bisschen weiter gehe? Mehr Holz? Das ich dann meilenweit schleppen muss?“
Der Mystiker sagte: „Nein. Wenn du ein bisschen weiter gehst, findest du eine Kupfermine. Du kannst das Kupfer in die Stadt bringen, und das wird dir für sieben Tage reichen. Dann brauchst du nicht mehr jeden Tag kommen und Holz fällen.“
Der Mann dachte bei sich: „Warum soll ich es nicht versuchen.“
Er ging weiter und fand die Mine. Und er war überglücklich. Er kam zurück und fiel dem Mystiker zu Füssen.
Der Mystiker sagte: „Freue dich nicht zu sehr. Du musst noch ein bisschen tiefer in den Wald gehen.“
„Aber wozu denn?“ fragte der Mann. „Jetzt habe ich doch für sieben Tage genug zu essen.“
„Trotzdem“, sagte der Mystiker.
Aber der Mann meinte: „Wenn ich weiter gehe, verliere ich die Kupfermine.“
Jedoch er sagte: „Geh nur. Sicherlich verlierst du die Kupfermine, aber dort gibt es eine Silbermine. Und was du von dort bringen kannst, reicht dir für drei Monate.“
„Der Mystiker hat mit der Kupfermine recht gehabt“, dachte der Mann. „Vielleicht hat er ja auch mit der Silbermine recht.“ Und er ging und fand die Silbermine.
Tanzend kam er zurück und sagte: „Wie kann ich dir das je vergelten? Meine Dankbarkeit ist grenzenlos.“
Der Mystiker sagte: „Aber nur ein paar Schritte weiter ist eine Goldmine.“
Der Holzfäller zögerte. Er war eigentlich ein armer Mann. Schon eine Silbermine war etwas, was er sich nie hätte träumen lassen.
Aber wenn es der Mystiker sagte, wer weiss? Vielleicht hat er ja wieder recht. Und er fand die Goldmine. Jetzt hatte er so viel, dass er nur einmal im Jahr zu kommen brauchte.
Der Mystiker sagte: „Es wird lange dauern. Du kommst erst in einem Jahr wieder. Und ich bin alt. Vielleicht bin ich dann nicht mehr da, vielleicht bin ich dann fort. Deshalb muss ich dir sagen, dass du bei der Goldmine nicht aufhören sollst. Nur ein Stückchen weiter…“
Aber der Mann meinte: „Warum? Was soll das? Du zeigst mir etwas, und kaum habe ich es, sagst du mir, ich soll es wieder loslassen und weitergehen. Jetzt habe ich die Goldmine gefunden!“
Der Mystiker sagte: „Aber ein paar Schritte weiter im Wald ist eine Diamantmine.“
Der Holzfäller ging noch am selben Tag los und fand sie. Er brachte viele Diamanten mit und sagte: „Das reicht mir für mein ganzes Leben.“
Der Mystiker sagte: „Jetzt treffen wir uns vielleicht nie mehr wieder, deshalb ist hier meine letzte Botschaft an dich: Jetzt, wo du für dein ganzes Leben genug hast, gehe nach innen! Vergiss den Wald, die Kupfermine, die Silbermine, die Goldmine und die Diamantmine. Jetzt verrate ich dir das letzte Geheimnis, zeige dir den grössten Schatz, der in dir ist. Deine äusseren Bedürfnisse sind erfüllt. Setz dich hin, so wie ich hier sitze.“
Der arme Mann sagte: „Ja, ich habe mich schon gefragt… Du weisst von all diesen Schätzen – warum sitzt du die ganze Zeit hier? Die Frage hab ich mir immer wieder gestellt. Und ich wollte dich gerade fragen: Warum holst du dir nicht die ganzen Diamanten, die dort herumliegen? Nur du weisst davon. Warum sitzt du die ganze Zeit unter diesem Baum?“
Der Mystiker sagte: „Nachdem ich die Diamanten gefunden hatte, sagte mir mein Meister: ‚Jetzt setz dich unter diesen Baum und gehe nach innen!‘“
(Ma Prem Shunyo: „Diamanten auf dem Weg“, Prolog)